Nachhaltig Renovieren: Guide für ein gesundes Zuhause

Nachhaltig renovieren
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Du stehst vor einem aufregenden neuen Kapitel in Deinem Leben: einem Umzug. Die Vorfreude auf die neue Wohnung oder das neue Haus ist groß, doch bevor Du Dich gemütlich einrichten kannst, stehen oft noch Renovierungsarbeiten an. Wenn Du beim Sanieren Wert auf Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit und schadstoffarme Materialien legst, bist Du hier genau richtig. In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du Dein neues Zuhause nachhaltig renovieren kannst, um eine gesunde und umweltfreundliche Umgebung zu schaffen.

  1. Warum schadstoffarm renovieren?
  2. Die richtigen Materialien wählen
  3. Wo finde ich schadstoffarme Produkte?
  4. Schimmelvermeidung
  5. Ausreichendes Lüften
  6. Entsorgung schadstoffreicher Materialien

1. Warum schadstoffarm renovieren?

Bevor wir in die Details gehen, lassen uns einen Blick darauf werfen, warum es so wichtig ist, schadstoffarm zu renovieren:

Gesundheitsaspekte

Die Raumluftqualität in unseren Innenräumen hat direkten Einfluss auf unsere Gesundheit. Schadstoffe, die aus Bauprodukten, Lacken, Wandfarben, Bodenbelägen und anderen Materialien ausgasen, können Atemwegsprobleme, Allergien, Kopfschmerzen und andere gesundheitliche Beschwerden verursachen. Schadstoffarme Renovierungsmaterialien und -methoden können dazu beitragen, ein gesundes Raumklima in Deinem neuen Zuhause zu gewährleisten.

Umweltschutz

Schadstoffreiche Bauprodukte belasten nicht nur Deine Gesundheit, sondern auch die Umwelt. Die Herstellung und Entsorgung solcher Produkte trägt zur Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung bei. Wenn Du schadstoffarme Baustoffe wählst, trägst Du dazu bei, die Umweltbelastung zu minimieren und die Nachhaltigkeit zu fördern.

Langfristige Kostenersparnis

Während schadstoffarme Produkte und Materialien in der Anschaffung vielleicht etwas teurer sind als herkömmliche, können sie langfristig Kosten sparen. Sie sind oft langlebiger und erfordern weniger Wartung, was Dir Geld und Mühe erspart.

2. Die richtigen Materialien wählen

Nachdem wir festgestellt haben, warum schadstoffarmes Renovieren wichtig ist, werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Bereiche, in denen Du schadstoffarme Produkte und Materialien auswählen kannst:

Bodenbeläge

Bei Bodenbelägen gibt es eine breite Auswahl in jeder Preisklasse. Wenn du jedoch möglichst natürlich und schadstoffarm wohnen möchtest, empfehlen wir Holzdielen, unbehandelte Parkettböden oder Naturstein.

Kork und Laminatböden sind meist unbedenkliche Alternativen, jedoch muss man sich hierbei die Verarbeitung genauer ansehen. Auf jeden Fall aufpassen sollte man bei den derzeit sehr beliebten Vinylböden (PVC), denn diese können neben anderen schädlichen Substanzen auch Weichmacher enthalten bzw. freisetzen. Wenn du dich für Vinyl entscheidest, solltest du dabei auf Zertifikate wie “Der Blaue Engel” oder “natureplus” achten, die auf schadstoffarme Produkte hinweisen.

Eine gute, ökologische Alternative zu Vinyl stellt Linoleum dar. Dieser wird zum überwiegenden Teil aus nachwachsenen Rohstoffen wie Leinöl oder Naturharz hergestellt.

Du möchtest dein Zuhause ein bisschen gemütlicher gestalten und Teppiche auflegen? Dann solltest du dabei auf Naturfaserteppiche aus Baumwolle oder Wolle zurückgreifen, diese sind zeitlos, langlebiger und enthalten keine ausgasenden Substanzen.

Lacke und Wandfarben

Beim Streichen von Wänden und Möbeln solltest Du schadstoffarme Wandfarben, Lacke und Lasuren verwenden. Diese enthalten weniger Lösungsmittel und schädliche Ausgasungen. Achte auch hierbei auf Produkte mit Umweltzeichen wie „Der Blaue Engel“ oder „natureplus“.

Bei Wandfarben solltest du unbedingt darauf achten, dass diese lösemittel-, weichmacher- und konservierungsmittelfrei sind. Das ist insbesondere für Kinderzimmer und Schlafzimmer wichtig.

Am besten greifst du auf Mineralfarben (auch Silikatfarbe genannt) zurück. Diese sind schadstofffrei, langlebig, diffusionsoffen und unempfindlich gegenüber Schimmel.

Kleber und Dichtungsmassen

Für Renovierungsarbeiten, die Kleber oder Dichtungsmassen erfordern, wähle Produkte, die auf Wasserbasis hergestellt sind. Diese enthalten weniger schädliche Lösemittel und Weichmacher.

Tapeten

Du möchtest deine Wände nicht mit Wandfarbe sondern mit Tapeten tapezieren? Dann solltest du “ökologische Tapeten” wählen. Diese zeichnen sich durch ökologische Rohstoffe und eine schadstofffreie Zusammensetzung der Materialien aus.

Am besten entscheidest du dich für Papiertapeten, Raufasertapeten, Tapeten aus Naturmaterialien, Zellulose oder Naturvlies.

3. Wo finde ich schadstoffarme Produkte?

Die meisten Baumärkte und Fachgeschäfte in der Schweiz führen mittlerweile schadstoffarme Bauprodukte. Informiere Dich am besten vor Deinem Einkauf über verfügbaren Optionen und die Zertifikate, auf die Du achten solltest um die Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit zu gewährleisten. Es gibt auch Unternehmen, wie z.B. Carbotech, die sich auf schadstoffarmes Bauen und Schadstoffberatung spezialisiert haben.

Wenn du die Renovierung deiner Wohnung bzw. deines Hauses nicht selbst machst, sondern von einer professionellen Baufirma durchführen lässt, solltest du dich unbedingt im Vorfeld erkundigen, welche Materialien verwendet werden und ob diese schadstofffrei oder zumindest schadstoffarm sind. Betone, dass dir “gesundes Bauen” wichtig ist und dass die verwendeten Lacken, Farben, Kleber etc. mit dir abgestimmt werden sollen.

4. Schimmelvermeidung

Schimmel in Innenräumen ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern kann auch gesundheitsschädlich sein. Um Schimmel während Deiner Renovierungsarbeiten zu vermeiden, sorge für eine ausreichende Belüftung und halte die Raumfeuchtigkeit niedrig. Verwende atmungsaktive und schadstoffarme Materialien, die weniger anfällig für Schimmelbildung sind, und beachte die allgemeinen Empfehlungen zur Schimmelprävention: Regelmässiges Lüften, ausreichendes Heizen im Winter, Luftfeuchtigkeit in Innenräumen unter 65% halten.

5. Ausreichendes Lüften

Regelmässiges Lüften ist nicht nur zur Vorbeugung gegen Schimmel wichtig, sondern auch für ein gesundes Raumklima und somit für dein Wohlbefinden. Stelle sicher, dass Du während der Renovierungsarbeiten ausreichend lüftest, um schädliche Ausgasungen und somit die Belastung für die Atemwege zu reduzieren. Auch nach Abschluss der Renovierungsarbeiten solltest Du regelmäßig lüften, um die Geruchsbelästigung zu minimieren und die Raumluft zu verbessern.

Im Sommer kannst du die Fenster ruhig den ganzen Tag offen bzw. gekippt lassen. Im Winter ist die richtige Art des Lüftens entscheidend: Um nicht zuviel Wärme zu verlieren, aber dennoch eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten, solltest du im Winter regelmässig stosslüften. Statt die Fenster zu kippen, öffnest du die Fenster komplett für zirka 10-15 Minuten und das mindestens 3-4 Mal täglich.

6. Entsorgung schadstoffreicher Materialien

Wenn Du schadstoffreiche Materialien aus Deinem alten Zuhause entfernst, musst Du darauf achten, sie ordnungsgemäß zu entsorgen. Informiere Dich über örtliche Richtlinien zur Entsorgung gefährlicher Abfälle und bringe schadstoffbelastete Materialien zu den entsprechenden Sammelstellen.

Das ist übrigens ein weiterer Grund schadstoffarme oder noch besser – schadstofffreie – Materialien zu verwenden. Denn diese können ohne schlechten Gewissens entsorgt bzw. recycelt werden.

Fazit:

Das schadstoffarme Renovieren Deines neuen Zuhauses ist nicht nur gut für Deine Gesundheit wichtig, sondern auch für die Umwelt. Indem Du schadstoffarme Produkte und Materialien wählst, trägst Du dazu bei, eine gesunde und nachhaltige Umgebung zu schaffen. Achte beim Kauf auf Zertifikate wie „Der Blaue Engel“ und „natureplus“, um sicherzustellen, dass du weder deine Gesundheit noch die Umwelt gefährdest.

Mit etwas Recherche und Vorbereitung kannst Du Deinem neuen Zuhause einen gesunden, umweltfreundlichen Start ermöglichen.

Wir wünschen Dir viel Erfolg!

Tipp: Wie du dein neues Zuhause nicht nur gemütlich, sondern nachhaltig einrichten kannst, erfährst du hier.

Image by Freepik

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