Wärmepumpe einbauen: Das musst du wissen!

Wärmepumpe nachträglich einbauen
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Herzlichen Glückwunsch zu Deinem neuen Zuhause in der wunderschönen Schweiz! Wenn Du in ein älteres Haus oder eine Wohnung gezogen bist, ist es vielleicht an der Zeit, über die Modernisierung des Heizsystems nachzudenken, um deine Energiekosten zu senken. Eine Wärmepumpe kann eine umweltfreundliche und kosteneffiziente Option sein, um Dein Zuhause gemütlich warm zu halten. In diesem Artikel erfährst du, was du bei der nachträglichen Installation einer Wärmepumpe beachten musst. Wir gehen dabei auf die verschiedenen Arten von Wärmepumpen bis hin zu den Kosten, Genehmigungen und auf die Integration von erneuerbaren Energien wie einer Photovoltaik-Anlage ein. Los geht’s!

  1. Warum eine Wärmepumpe einbauen?
  2. Welche Art von Wärmepumpe ist die Richtige?
  3. Dimensionierung der Wärmepumpe
  4. Wärmepumpe einbauen: Kosten und Finanzierung
  5. Integration erneuerbarer Energien: Photovoltaik
  6. Genehmigungen und Vorschriften
  7. Bestehendes Heizsystem optimieren
  8. Installation der Wärmepumpe
  9. Betrieb und Wartung
  10. Zusammenfassung: Vorteile der Wärmepumpe

1. Warum eine Wärmepumpe einbauen?

Bevor wir in die Details eintauchen, lass uns kurz klären, warum es überhaupt Sinn macht, eine Wärmepumpe nachträglich einzubauen. In der Schweiz, wie in vielen anderen Ländern, sind ältere Gebäude, neben einer schlechten oder nicht vorhandenen Dämmung, oft mit ineffizienten Heizsystemen ausgestattet. Altbauten verfügen meist noch über eine Ölheizung oder Gasheizungen. Diese Systeme sind nicht nur teuer im Betrieb, sondern belasten auch die Umwelt durch den Verbrauch fossiler Brennstoffe.

Eine moderne Wärmepumpe hingegen, nutzt erneuerbare Energiequellen wie Wasser oder Luft, um Wärme zu erzeugen und kann Dir dabei helfen, Deine Heizkosten zu reduzieren. Darüber hinaus gibt es in der Schweiz verschiedene Anreize und Förderprogramme für den Umstieg auf erneuerbare Energien, einschließlich Wärmepumpen.

2. Welche Art von Wärmepumpe ist die Richtige?

Für den nachträglichen Einbau in Bestandsgebäuden werden meist Luft-Wasser-Wärmepumpen verwendet, da sie relativ einfach zu installieren sind und meist keine grossen Umbauten erforderlich sind. Falls es die technischen Voraussetzungen vor Ort zulassen, spricht aber auch nichts gegen dein Einbau einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe oder Sole-Wasser-Wärmepumpe.

Jede dieser Wärmepumpen hat ihre eigenen Vor- und Nachteile:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: Diese Wärmepumpe zieht Wärme aus der Umgebungsluft und wandelt sie in Heizenergie und Warmwasser um. Sie ist in der Regel einfacher zu installieren und erfordert keine Erdsonden oder Erdkollektoren.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Bei dieser Option wird die Wärme aus einem Wasserreservoir, wie einem nahegelegenen See oder Fluss, gewonnen. Dies erfordert jedoch Zugang zu einem Wasserreservoir, was nicht immer gegeben ist.
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe: Sole-Wasser-Wärmepumpen (auch Erdwärmepumpe genannt) verwenden Erdwärme als Wärmequelle, die durch Erdsonden oder Erdkollektoren gesammelt wird. Dies ist die effizienteste Option, erfordert jedoch eine aufwändigere Installation und kann in manchen Fällen Genehmigungen erfordern.

Die Wahl der richtigen Wärmepumpe hängt von Deinem Standort, den örtlichen Gegebenheiten und Deinen individuellen Bedürfnissen ab. Ein Energieberater oder ein Fachbetrieb kann Dir bei der Entscheidung helfen.

3. Dimensionierung der Wärmepumpe

Die richtige Dimensionierung der Wärmepumpe ist entscheidend für die Effizienz Deines Heizsystems. Die benötigte Leistung (KW) der Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Grösse Deines Hauses, die Dämmung, die Vorlauftemperatur, die gewünschte Raumtemperatur und die Aussentemperatur. Ein Fachbetrieb kann eine genaue Berechnung durchführen, um sicherzustellen, dass Deine Wärmepumpe optimal dimensioniert ist.

Beachte auch den Standort der Wärmepumpe, denn diese kann nicht einfach beliebig platziert werden. Die Störung der Nachbarn durch mögliche Lärmemissionen ist zu vermeiden bzw. zu minimieren. Daher sollte die Pumpe immer mit mindestens 3 Meter Abstand zum Nachbargrundstück (besser noch mehr) aufgestellt werden und im Idealfall Richtung Strasse ausgerichtet sein. Wichtig ist auch zu wissen, dass die Ausseneinheit einer Wärmepumpe nicht unbedingt dekorativ ist und je nach Grösse auch recht störend wirken kann. Überlege daher genau, welcher Standort der beste für deine Wärmepumpe ist.

4. Wärmepumpe einbauen: Kosten und Finanzierung

Der nachträgliche Einbau einer Wärmepumpe ist in der Tat eine grössere Investition, die sich erst langfristig auszahlt. Die Gesamtkosten der neuen Heizungsanlage hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Wärmepumpe, der Dimensionierung, dem Installationsaufwand und eventuellen zusätzlichen Baumaßnahmen. Beispielsweise spielt es eine Rolle, ob du das bestehende Heizsystem nutzen kannst (Heizkörper) oder ob du eine neue Fussbodenheizung verlegen lassen musst oder möchtest. Wenn du das Haus zusätzlich dämmen musst fallen dafür ebenfalls nochmal einiges an Kosten an.

Grundsätzlich kannst damit rechnen, dass die Kosten nur für den Einbau einer Wärmepumpe (ohne zusätzliche Baumassnahmen) zwischen 30.000 und 70.000 CHF liegen, je nach Größe und Komplexität Deines Projekts.

Die gute Nachricht zum Schluss: In der Schweiz gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Finanzierung, einschließlich Förderprogrammen, Kredite und Zuschüsse. Erdkundige dich am besten im Vorfeld, ob du für dein Projekt Förderungen beantragen kannst, sodass du diese in deiner Finanzplanung direkt berücksichtigen kannst.

5. Integration erneuerbarer Energien: Photovoltaik

Eine clevere Möglichkeit, die Betriebskosten Deiner Wärmepumpe zu senken und Deinen ökologischen Fussabdruck weiter zu reduzieren, besteht darin, eine Photovoltaik-Anlage auf Deinem Dach zu installieren. Diese Solaranlage erzeugt Strom aus Sonnenenergie, den Du direkt für den Betrieb Deiner Wärmepumpe nutzen kannst. Dies ist besonders vorteilhaft für Luft-Wasser-Wärmepumpen, da sie elektrische Energie benötigen.

Die Integration einer Photovoltaik-Anlage erfordert jedoch ebenfalls eine sorgfältige Planung und Installation. Du musst sicherstellen, dass die Grösse der Anlage ausreicht, um den Strombedarf Deiner Wärmepumpe zumindest im Sommer zu decken. Ein Energieberater oder Fachbetrieb kann Dir bei der Berechnung und Installation helfen.

6. Genehmigungen und Vorschriften

Bevor Du mit dem Einbau Deiner Wärmepumpe beginnst, ist es wichtig, die örtlichen Bauvorschriften und Genehmigungsverfahren zu beachten. In der Schweiz unterliegen der Einbau und Betrieb von Wärmepumpen bestimmten Vorschriften, insbesondere wenn tiefgreifende Änderungen an dem betroffenen Haus vorgenommen werden.

Als Hausbesitzer tust du dir im Allgemeinen leichter als Bewohner eines Mehrfamilienhauses, wo in der Regel die Zustimmung der anderen Miteigentümer erforderlich ist. Wenn du beispielsweise über ein Einfamilienhaus verfügst, das nur von dir bzw. deiner Familie bewohnt wird, kannst du dir das verwendete Heizungssystem aussuchen.

Es ist ratsam, Dich frühzeitig mit den örtlichen Behörden und einem Fachbetrieb in Verbindung zu setzen, um sicherzustellen, dass Du alle erforderlichen Genehmigungen einholst.

7. Bestehendes Heizsystem optimieren

Bevor Du die neue Wärmepumpe installierst, ist es ratsam, Dein bestehendes Heizsystem zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Das könnte die Verbesserung der Dämmung, den Austausch von alten Heizkörpern oder die Installation einer Fußbodenheizung umfassen. Denn die Wärmepumpe kann nur dann wirklich effektiv arbeiten, wenn die baulichen und technischen Voraussetzungen wie gute Dämmung und ausreichend dimensionierte Heizkörper vorhanden sind. Kurz gesagt: Wenn du mit einer Wärmepumpe Energiekosten sparen möchtest, musst du sicherstellen, dass sie unter optimalen Bedingungen arbeiten kann.

Tipp: Wenn du wissen möchtest, wie du neben einem effizienten Heizsystem zusätzlich Energie sparen kannst, dann empfehlen wir dir folgenden Artikel: Energie sparen: Dein Beitrag zur Nachhaltigkeit

8. Installation der Wärmepumpe

Die eigentliche Installation der Wärmepumpe sollte von einem zertifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden. Dies gewährleistet nicht nur die ordnungsgemäße Installation, sondern ist auch oft Voraussetzung für Förderprogramme und Garantien. Während der Installation werden die verschiedenen Komponenten der Wärmepumpe wie der Verdichter, die Außeneinheit und der Pufferspeicher in Deinem Haus platziert. Der Fachbetrieb stellt sicher, dass alles fachgerecht angeschlossen wird und die Wärmepumpe ordnungsgemäß funktioniert. Die Inbetriebnahme der Wärmepumpe erfolgt in der Regel dann direkt durch den Hersteller (z.B. Vaillant, Hoval etc.)

9. Betrieb und Wartung

Nach der Installation ist es wichtig, Deine Wärmepumpe regelmäßig zu warten, um eine optimale Leistung sicherzustellen. Die meisten Hersteller empfehlen ein Intervall von 1-3 Jahren. Dies umfasst die Überprüfung des Kältemittels, die Reinigung der Luftfilter und die regelmäßige Inspektion durch einen Fachbetrieb. Moderne Wärmepumpen verfügen oft über intelligente Funktionen, die den Betrieb optimieren und den Stromverbrauch minimieren.

10. Zusammenfassung: Vorteile der Wärmepumpe

Das Einbauen einer Wärmepumpe bringt viele Vorteile mit sich, darunter:

  • Senkung der Heizkosten: Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen, um Wärme zu erzeugen, was zu niedrigeren Energiekosten führt.
  • Umweltfreundlich: Der Betrieb einer Wärmepumpe erzeugt weniger CO2-Emissionen und reduziert Deinen ökologischen Fußabdruck.
  • Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Du bist nicht mehr von teuren Brennstoffen wie Öl oder Gas abhängig.
  • Erneuerbare Energien nutzen: Mit einer Photovoltaik-Anlage kannst Du Deine Wärmepumpe mit selbst erzeugtem grünem Strom betreiben.
  • Steuerliche Vorteile und Förderprogramme: In der Schweiz gibt es steuerliche Anreize und Förderprogramme für den Umstieg auf erneuerbare Energien.

Fazit

Eine Wärmepumpe nachträglich in Deinem neuen Zuhause in der Schweiz einzubauen, ist eine gute Investition in Deine Zukunft. Mit den verschiedenen Arten von Wärmepumpen, der richtigen Dimensionierung, einer möglichen Photovoltaik-Anlage und der Einhaltung von Vorschriften und Genehmigungen kannst Du Dein Heizsystem auf den neuesten Stand bringen und gleichzeitig Deine Heizkosten senken. Achte darauf, einen zertifizierten Fachbetrieb zu beauftragen, der Dir bei der Planung und Installation hilft. Die Kombination aus erneuerbaren Energien und einer effizienten Umgebung für deine Wärmepumpe wird Dein Zuhause nicht nur gemütlich warm halten, sondern auch die Umwelt schonen.

Viel Erfolg beim Einbauen deiner Wärmepumpe wünscht dein MoveAgain Team!

Du möchtest dein Haus oder deine Wohnung nachhaltig renovieren? Hier geht’s zu unserem Guide für ein gesundes Zuhause.

Image by Freepik

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