Wo lebt es sich in der Schweiz am günstigsten?

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Die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind hoch, das ist allgemein bekannt. Doch wie überall anders auf der Welt gibt es auch hier teurere und günstigere Wohnorte. Da liegt für viele der Gedanke nahe, mit dem Zügeln in einen Kanton mit günstigen Mieten zu ziehen und dadurch den für viele Schweizer grössten Ausgabeposten zu reduzieren. Doch wo lebt es sich in der Schweiz derzeit am günstigsten? Welche Kantone und Städte punkten mit niedrigen Fixkosten? Wir klären dich auf!

  1. Warum sind die Wohnkosten in der Schweiz so stark gestiegen?
  2. In welchen Kantonen lebt es sich (noch) am günstigsten?
  3. Leistbarer Wohnraum – In diesen Städten lebt es sich am billigsten!
  4. Steuern & Co – In diesen Kantonen kannst du am meisten sparen!

1. Warum sind die Wohnkosten in der Schweiz so stark gestiegen?

Die Schweiz war schon immer ein teures Pflaster und die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu anderen europäischen Ländern überdurchschnittlich hoch. Dennoch sind auch in der Schweiz die Wohnkosten in den letzten Jahren noch weiter gestiegen. 

Seit 2002, in dem Jahr wo die Personenfreizügigkeit eingeführt wurde, ist beispielsweise Eigentumum ganze 37% teurer geworden. Nun könnte man dies direkt mit der Einwanderung und die dadurch entstandene Verknappung von Wohnraum in Verbindung bringen. Natürlich spielt das Bevölkerungswachstum eine Rolle beim Preisanstieg von Immobilien, jedoch sind laut dem Denkinstitut Avenir Suisse nur ein knappes Fünftel (in etwa 7%) dieses Anstieges durch diePersonenfreizügigkeit zu erklären. 

Der tatsächlich größte Faktor beim Zuwachs der Wohnpreise ist der gestiegene Wohlstand, welcher wiederum zum Teil auf die Zuwanderung und Personenfreizügigkeit zurückzuführen ist. 

Denn wenn das Einkommen steigt, steigt automatisch damit auch die Nachfrage nach (teuren) Immobilien. Dadurch dass der Wohnungsbestand seit 2002 aber gleichzeitig zugenommen hat, und zwar um stolze 23%, konnte die Preisentwicklung stark “abgefedert” werden. 

Nichtsdestotrotz sind auch für Menschen mit gutem Einkommen die Fixkosten in der Schweiz sehr hoch und es lohnt sich deshalb, die verschiedenen Kantone und Städte im Hinblick auf Wohnkostenund Steuerabgaben miteinander zu vergleichen.

2. In welchen Kantonen lebt es sich am günstigen?

Auch wenn die Schweiz generell ein teures Land zum Leben ist, findet man hier das eine oder andere “günstige” Plätzchen. Wie auch in anderen Ländern gibt es in der Schweiz besonders teure und eher günstige Regionen, wobei Städte mit hoher Bevölkerungsdichte naturgemäß teuren Wohnraumbedeuten und eher ländliche Gegenden mit günstigeren Lebenshaltungskosten punkten. 

Wer leistbaren Wohnraum sucht, muss oft längere Wegstrecken und somit das Pendeln zum Arbeitsplatz in Kauf nehmen, da sich die meisten Jobs nach wie vor in den Ballungsgebieten befinden. 

Aktuell lebt es sich im Kanton Appenzell Innerrhoden am günstigsten, gefolgt von den Kantonen Uriund Glarus. Hier sind nicht nur die Wohnkosten moderat, sondern auch die Steuerbelastung und sonstige Abgaben halten sich in Grenzen. 

Weitere, leistbare Kantone befinden sich ebenfalls im “ländlichen” Raum:  Wallis, Ausserrhoden, Thurgau, Jura, Schaffhausen und Appenzell

Nicht überraschend befinden sich hingegen die teuersten Immobilienpreise in den städtischen Kantonen Genf, Basel-Stadt, WaadtZürichBasel-LandschaftZug und Neuenburg. Die gute Infrastruktur und Nähe zur Arbeitsstelle bringt hohe Mieten und Abgaben mit sich. 

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3. Leistbarer Wohnraum – In diesen Städten lebt es sich am billigsten!

Wie oben bereits erwähnt, ist das Wohnen in Ballungsgebieten in der Regel am teuersten. Doch auch in den Städten lässt sich mit ein bisschen Know-how und Geschick eine leistbare Wohnung finden.

Wer beruflich und privat flexibel ist, findet in La-Chaux-de-Fonds sehr attraktive Preise am Wohnungsmarkt vor. Hier sind die Mieten nur rund halb so teuer wie in den Städten Zürich und Zug. Kleiner Wermutstropfen: Zwar sind die monatlichen Ausgaben dadurch geringer, aber das durchschnittliche Haushaltseinkommen durch das niedrigeres Lohnniveau leider ebenso.

Günstiger als Zürich aber noch immer “stattlich” sind die Preise in den Städten Winterthur, Wädenswil, Uster, Wetzikon, Dübendorf, Dietikon und Horgen.

In der Westschweiz stellen FreiburgYverdon-les-Bains und Bulle günstigere Alternativen zu Lausanne dar. Diese sind in etwa 30 Minuten von Lausanne entfernt und eigenen sich dadurch gut zum Pendeln.

In der Region um Genf herum gibt es hingegen keine hohen Preisunterschiede – Nyon ist beispielsweise gleich teuer oder sogar teurer als GenfMontreux nur geringfügig günstiger.

Abgesehen von den oben erwähnten Städten gibt es noch sogenannte “Pendlergemeinden”, die vielleicht für den einen oder anderen eine Alternative darstellen könnten. Wer beispielsweise in Züricharbeitet und eine kurze Pendelzeit von maximal 30 Minuten gerne in Kauf nimmt, um bei der Miete etwas Geld zu sparen, der sollte die Gemeinden OberembrachRorbas und Hüttikon in Betracht ziehen.

Auch OltenFrauenfeld und Aarau sind in 30-40 Minuten von Zürich aus erreichbar und wesentlich günstiger.

Das Gleiche gilt für RussinLa Rippe und Crassier als umliegende (günstigere) Wohnorte in der Nähe von Genf

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4. Steuern & Co – In diesen Kantonen kannst du am meisten sparen!

Neben den Wohnkosten, gibt es noch zahlreiche weitere Fixkosten, welche die Höhe der Lebenshaltungskosten erheblich beeinflussen. Wir geben dir einen Überblick, wo du am günstigstenwegkommst! 

4.1 Steuern und Abgaben

Wie auch bei den Mieten gibt es zwischen den verschiedenen Kantonen große Unterschiede bei den Einkommenssteuersätzen. So zahlt man in Genf mit fast 45% Steuersatz am meisten, gefolgt von Basel-LandschaftWaadt und Bern. In Zug zahlt man hingegen mit rund 22% Steuersatz somit nur die Hälfte an Steuern. auch Appenzell Innerrhoden und Obwalden sind steuertechnisch Paradiese im Vergleich zu Genf. 

Natürlich ist die Einkommenssteuer nur ein Teil der Steuern die du an den Staat bzw. deine Gemeinde abliefern musst. Du möchtest umziehen und willst wissen, wie hoch die Steuern und Abgaben in deinerneuen Gemeinde sind? Hier geht’s zum Steuerrechner von Taxjungle.

4.2 Krankenkassen-Beiträge

Auch die Höhe der Krankenkassenprämien hängt vom jeweiligen Wohnort ab. Die günstigsten Preise findet man wieder in Appenzell Innerrhoden – wie schon bei den Mieten. Junge Menschen (Alter 19-25) zahlen dort beispielsweise bei dem preiswertesten Modell rund 125 Franken pro Monat. In Genf kostet die günstigste Krankenkassenprämie für junge Erwachsene hingegen fast doppelt so viel. 

4.3 Familienzulagen

So wie Steuersätze und die Höhe der Krankenkassenprämie ist auch die Höhe der Familienzulagen in der Schweiz nicht einheitlich geregelt und fällt unter die Zuständigkeit der einzelnen Kantone

Es gibt jedoch eine gesetzlich festgelegte Mindesthöhe der Zulagen. Die Kantone (sowie auch Arbeitgeber) können dann die Zulagen erhöhen sowie Sonderzulagen leisten. So liegt die Höhe der Familienzulage zwischen 200 und 380 Franken je nach Kanton. Wogegen viele Kantone nur die gesetzliche Mindesthöhe von 200 Franken zahlen, erhalten Familien in Zug, Waadt und Genf mit jeweils 300 Franken pro Monat am meisten.

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