Der Umzugstag: Mit Ach und Krach geschafft!

Umzugstag
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Meine Umzugsstory Teil 2

Die Umzugsvorbereitungen waren mehr oder weniger (eher weniger) beendet und nun gab es kein Zurück mehr. Der Umzugstag stand vor der Türe. Sämtliche Erledigungen, die Schönheitsreparaturen in der alten Wohnung, sowie die Ab- und Ummeldungen mussten warten. Mein gesamtes Leben wurde für einige Tage komplett pausiert, um dieses mächtige Vorhaben halbwegs gut meistern zu können. Wie es mir an meinem Umzugstag und beim Wohnungswechsel gegangen ist, erfährt ihr im Teil 2 meiner Umzugsstory!

  1. Last-Minute-Packen
  2. Ankunft der Zügelfirma
  3. Ein zweiter Transporter muss her
  4. Ausladen des Umzugsguts
  5. Handwerker-Intermezzo
  6. Das Grande Finale
  7. Erste Nacht im neuen Zuhause

1. Last-Minute-Packen

Immer noch krank und nach einer viel zu kurzen Nacht, habe ich es mit viel Kaffee doch noch irgendwie geschafft, aus dem Bett zu kommen. Leider hatte die Grippe am Vortag des Umzugs auch meine Tochter erwischt und die organisierte Kinderbetreuung (aka “Kindergarten”) war somit zu vergessen. Ein weiterer Punkt der Umzugsplanung, der zwar in der Theorie gut funktioniert hatte, bei der praktischen Durchführung dann aber leider nicht.

Gut, dass mein Freund einige freie Tage für den Umzug in der Arbeit reserviert hatte. Umzüge qualifizieren sich in der Schweiz sowie auch in Österreich und Deutschland als sogenannte “besondere Anlässe” und somit besteht ein gesetzlicher Anspruch auf Sonderurlaub.

Noch im Pyjama machte ich mich an das Verpacken der restlichen Gegenstände. Dann ging es noch schnell unter die Dusche, bevor unsere Umzugshelfer eintrafen.

2. Ankunft der Zügelfirma

Die Mitarbeiter unserer Umzugsfirma standen pünktlich um 8 Uhr gut gelaunt vor unserer Türe. Nach einem kurzen Rundgang durch unsere Wohnung waren die Männer zuversichtlich, alle unsere Besitztümer in einem LKW transportieren zu können. Ich persönlich hatte da zwar meine Zweifel, aber man soll ja positiv denken.

Mein Freund machte sich mit unseren kleinen Tochter auf den Weg zum Haus und ich blieb inzwischen mit dem Umzugsteam in unserer alten Wohnung.

Also gut, die zwei motivierten und starken Männer begannen sofort mit der Arbeit. Zuerst wurden sämtliche Umzugskartons gestapelt und per Rollwagen in den LKW verladen. Alle noch herum stehende Dinge wie Lampen, Teppiche, Kinderspielzeug und kleinere Möbelstücke wurden ohne Murren mit einem “Kommt das auch mit?” in Windeseile in Stretchfolie verpackt und verladen. 

Ich muss zugeben, ich schämte mich zuerst etwas für die Unmengen an noch nicht verpackten Dingen. Aber die netten Umzugshelfer meinten zu mir, sie hätten schon viel Schlimmeres erlebt. Zum Beispiel die Dame vom Vortag, bei der sie bis Mitternacht beschäftigt waren. Umso beeindruckender, dass die beiden energiegeladen und mit einem Lächeln am nächsten Tag vor meiner Tür standen.

Angesteckt von der Motivation und Arbeitsmoral der Umzugsprofis, habe ich im Alleingang noch schnell sämtliche Badezimmer- und Küchenutensilien verpackt. Mein Freund wartete zu dem Zeitpunkt mit unserer Tochter bereits im neuen Zuhause, um sie vor dem Chaos und Umzugsstress so gut wie möglich abzuschirmen.

3. Ein zweiter Transporter muss her

Nach einigen Stunden Arbeit wurde die Wohnung immer leerer und der Umzugswagen immer voller. Langsam machten sich auch in den Gesichtern der Umzugshelfern Zweifel breit, ob tatsächlich der gesamte Hausrat in einen LKW passt. Das “Kommt das auch mit”? klang mittlerweile schon etwas zögerlicher und das “Ja” kam mir immer schwieriger über die Lippen. 

Nun gut, lange Rede kurzer Sinn: Es musste letztendlich ein zweiter Transporter her. Ich machte mir etwas Sorgen bezüglich den Umzugskosten, denn der zweite LKW war in keinem der Offerte enthalten. Die gute Nachricht war jedoch, dass auch das kein Problem für die zwei Umzugshelfer war. In Windesweile hatten Sie einen dritten Mann samt Transporter organisiert.

Zur Stärkung und Aufrechterhaltung der Motivation hatte ich für die zwei starken Männer noch eine kleine Jause besorgt, die sie mit den Worten “zuerst machen wir fertig, dann essen wir” entgegennahmen.

Nach gut vier Stunden Arbeit, rund um die Mittagszeit, war das Wunder vollbracht und es waren (fast) alle Dinge in den zwei Umzugswägen verstaut. Fernseher, Computer, Bildschirme etc. liessen wir absichtlich noch in der Wohnung, da wir sie aus Sicherheitsgründen lieber selbst transportieren wollten. Auch wenn die Wohnung noch nicht komplett geräumt war, wirkte sie gähnend leer im Vergleich zum Zustand vor ein paar Stunden.

Zu guter Letzt habe ich der Umzugsfirma noch unsere neue Adresse für das Navi gegeben und schon ging es los!


4. Ausladen des Umzugsguts

Nach einer langen, kurvenreichen Fahrt über zahlreiche Hügel, die Google Maps leider als die kürzeste Fahrstrecke ausgewählt hatte, waren auch die zwei LKWs des Umzugsunternehmens sicher am neuen Ort angekommen.

Der LKW wurde so nah an den Eingang gestellt, dass ich schon fast Angst hätte, er würde in den Vorraum einfahren. Aber aus Effizienzgründen machte das natürlich Sinn. So konnten die Umzugsmänner sämtlichen Hausrat vom Transporter direkt in das Haus abladen, ohne unnötige Wege zurückzulegen. Das Ausladen fand dann logischerweise in der umgekehrten Reihenfolge statt: Zuerst die grossen Möbelstücke, dann die Umzugskisten.

Die Erstellung von einem Möbelstellplan hatte ich – so wie viele andere Dinge – leider vergessen, aber zumindest nicht das Beschriften der Umzugskartons. Auch wenn die Kennzeichnung nicht jenen professionellen Richtlinien entsprach, die ich immer wieder in meinen Blog-Artikeln empfohlen hatte, half sie unseren Umzugshelfern dennoch enorm und sparte viel Zeit.

Aus Ausladen verlief noch schneller als das Einladen, das vorher komplett leere Haus füllte sich in Windeseile und ich fragte mich, wie all diese Dinge in der wesentlich kleineren Wohnung Platz gehabt haben. Zwischendurch wurde noch unser Bett sowie das Schlafsofa wieder zusammengebaut, so schnell konnte ich gar nicht schauen, standen die Möbelstücke bereits fertig im Raum.

5. Handwerker-Intermezzo

Als wäre es nicht schon hektisch genug im Haus, stand nun auch unser Bodenleger in der Türe, der die fehlenden Sockelleisten für den Parkettboden montieren wollte. Den Termin hatte ich mit ihm in einem Moment der geistigen Umnachtung vereinbart, in der Annahme der Umzug wäre zu dem Zeitpunkt bereits abgeschlossen. So musste der Arme zwischen sich stapelnden Umzugskisten, dem Möbeltransport und dem Spielzeug meiner Tochter seine Arbeitsstation aufbauen, um die Leisten zurecht zu schneiden. Ich entschuldigte mich für das Chaos und die erschwerten Arbeitsbedingungen, er meinte „kein Problem“ – mit Schweissperlen auf der Stirn.

Die Umzugsmänner mussten zwischen fliegenden Sägespänen, herumliegenden Sockelleisten und einer zusätzlichen Geräuschkulisse ihre Arbeit verrichten. Doch auch diese Hürden nahmen ihnen keinen Wind aus den Segeln, das Ausladen ging im selben, schnellen Tempo weiter voran.

Ich kämpfte hingegen mit Halskratzen, Husten und Gliederschmerzen, die sich gegen Ende des Umzugstages noch verstärkten. Nur der Gedanke, dass dieser Umzugs-Wahnsinn bald vorbei wäre, beruhigte mich etwas.

6. Das Grande Finale

Tatsächlich neigte sich unser Zügeltag zu Ende, der zweite Transporter wurde bereits ausgeräumt und im Haus wurde es zwischen den unzähligen Umzugskisten bereits etwas eng. Der Anblick des aufgebauten Bettes steigerte die Vorfreude auf die wohlverdiente Nachtruhe.

Plötzlich war der Moment da: Die Umzugsfirma hatte die letzten unserer Besitztümer abgeladen und verkündeten stolz, dass sie fertig seien. Komplett erschöpft aber unfassbar froh, dass wir es geschafft hatten bedankte ich mich mehrmals beim kompletten Team. Natürlich gab es auch ein grosszügiges Trinkgeld, denn obwohl der Tag lange und die Arbeit hart war, blieb die Motivation der Umzugshelfer ungebrochen. Sogar bei der Verabschiedung hatten sie noch ein Lächeln auf den Lippen, obwohl bereits in wenigen Stunden der nächste Umzug auf sie wartete.

Ich kann daher nur nochmals betonen, wie beeindruckt ich von der Leistung und der Arbeitsmoral unserer Umzugsmänner war. Ohne ihnen wäre dieser Umzug nicht möglich gewesen und dank ihnen wurde sogar dieser stressigste aller Tage erträglich. Daher an dieser Stelle ein grosses:

Aus eigener Erfahrung kann ich nur jedem wärmstens empfehlen, professionelle Umzugshilfe in Anspruch zu nehmen, insbesondere wenn mehr als nur ein WG-Zimmer übersiedelt werden muss.

7. Erste Nacht im neuen Zuhause

Bevor wir im bereits aufgebaute Bett schlafen konnten, musste dieses noch frisch bezogen, sowie Decken und Polster in den unzähligen Umzugskisten gefunden werden. Eine grosse Herausforderung, denn die Beschriftung der Kisten hatte ich aus Zeitmangel nur am Deckel vorgenommen, die durch darauf gestapelten anderen Kisten verdeckt war. Somit mussten wir unzählige Kisten umschlichten, um die eine Richtige zu finden.

Auch Toilettsachen, wie Zahnbürste, Duschgel & Co waren nur schwer auffindbar, die viel angepriesene Umzugsbox mit den wichtigsten Utensilien für die erste Nacht existierte leider nur in der Theorie. Somit verbrachten wir sicher eine Stunde wühlend in sämtlichen Umzugsboxen, bis wir alle benötigten Dinge zusammen hatten.

Unsere Tochter wurde zuerst ins Bett gebracht, wir folgten ihr wenig später. Dass wir in jener, ersten Nacht gut und tief schliefen, brauche ich wohl nicht zu erwähnen…

Fazit:

Trotz einer phänomenalen Umzugsfirma, die ich an dieser Stelle wirklich nicht genug loben kann, muss ich leider sagen: Stressfrei ist etwas anderes. Ein Umzug ist und bleibt einfach anstrengend – mental und physisch. Auch bei Berücksichtigung der wichtigsten Tipps & Tricks. Das Leben spielt nicht immer nach den Regeln und gerade mit Kind & Co kann es schon einmal etwas stressiger und chaotischer zugehen als geplant.

Wie es mir nach unserem Umzug und bei der Wohnungsübergabe erging, erfährt ihr im Teil 3 meiner Umzugsstory!

Image by storyset on Freepik

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